Lübeck

Lübeck fasziniert mit seiner mittelalterlichen Backsteingotik nicht nur Architekturliebhaber. Einen Spaziergang durch das Holstentor entlang der Trave durch die Altstadt sollte jeder einmal gemacht haben. Die Stadt der sieben Türme, die Mutter der Hanse ist ein Meisterwerk.

Folgen Sie der Trave, gelangen Sie nach Travemünde, einem wunderschönen Seebad an der Ostsee. Hier können Sie wunderbar bei einem Stück Lübecker Marzipan entspannen und die Seele baumeln lassen.

Lübecks Wahrzeichen schlechthin ist das Holstentor. Das Holstentor gehört zusammen mit dem Burgtor zu den Überbleibseln der Stadtbefestigung Lübecks. Ursprünglich grenzte das Holstentor zusammen mit drei weiteren Holstentoren die Stadt nach Westen ab. Heute wird das Holstentor jedoch nur noch umfahren. Das Holstentor wurde mehrfach restauriert und ist dadurch ein wunderbar erhaltenes Bauwerk der Spätgotik. Besonders interessant ist der Aufbau des Holstentors. Dieses ist nämlich zur Feldseite anders gebaut als zur Stadtseite. Während man auf der Stadtseite tolle Fenster sehen kann und die Wände recht dünn sind, befinden sich auf der Feldseite kaum Fenster, sondern vor allem Schießschaten. Auch die Mauer ist mit 3,5 Metern deutlich dicker. Im Holstentor befindet sich heute das Stadtgeschichtliche Museum von Lübeck.

Lübeck wird auch die Stadt der sieben Türme genannt. Die sieben backsteingotischen Kirchtürme der 5 Kirchen in Lübeck prägen das Stadtbild nun schon seit vielen Hunderten von Jahren. Im recht flachen Norddeutschland konnte man die Türme damals wie heute schon von weitem sehen. Das war ein zusätzliches Zeugnis der Macht der ehemaligen Hansehauptstadt. Die Türme gehören zum Lübecker Dom und den Kirchen St. Jakobi, St Petri, St. Aegidien und der Lübecker Marienkirche. Letztere ist seit jeher Symbol für Macht und Wohlstand der alten Hansestadt Lübeck. Die St. Marien Kirche gilt als "Mutterkirche der Backsteingotik". Sie war Vorbild für rund 70 Kirchen dieses Stils im Ostseeraum. Die Marienkirche befindet sich am höchsten Punkt der Traveinsel und ist Teil des UNESCO-Welterbes Lübecker Altstadt.

"1987 wurde mit der Hansestadt Lübeck erstmals in Nordeuropa ein ganzer Stadtbereich in die Welterbeliste der UNESCO eingeschrieben. 1143 an der norddeutschen Ostseeküste gegründet, war Lübeck von 1230 bis 1535 eine der wichtigsten Städte der Hanse, welche zu dieser Zeit das Handelsmonopol an Ost- und Nordsee hielt. Die historische Struktur der Altstadtinsel mit ihrem klingenförmigen Grundriss aus der Gründerzeit der Stadt ist trotz Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg gut erhalten und bezeugt die Entfaltung Lübecks zum Handelszentrum Nordeuropas. Die früh ausgeprägte wirtschaftliche und gesellschaftliche Differenzierung innerhalb des Stadtgefüges - im Westen die Kontor- und Wohnhäuser der wohlhabenden Kaufleute, im Osten das Kleingewerbe und die Handwerker - ist noch heute zu sehen. Besonders deutlich wird sie in der einzigartigen Anordnung der Buden, kleiner Werkstätten auf den rückwärtigen Anwesen der Kaufmannshäuser, zu denen ein System enger Gänge führt. Die Stadtarchitektur ebenso wie einige außergewöhnliche Einzelbauwerke in den authentisch erhaltenen Stadtbereichen bezeugen auf außergewöhnliche Weise die Macht und historische Bedeutung der Hanse." - Deutsche UNESCO Kommission auf www.unesco.de. 

Wer nach einem langen Tag in der wunderschönen Stadt Lübeck ein wenig entspannen möchte, der tut das entweder in einem der zahlreichen Cafés entlang der Trave oder fährt nach Travemünde. Travemünde ist ein Stadtteil Lübecks an der Mündung der Trave in die Lübecker Bucht und damit in die Ostsee. Als Ostseeheilbad bietet Travemünde vor allem traumhafte Strände. Hier können Sie im Strandkorb auf feinstem Sand relaxen oder sie spazieren am Brodtener Steilufer entlang. Außerdem finden Sie in Travemünde einen alten Leuchtturm, viele historische Gebäude und viele Schiffe. Neben dem eindrucksvollen Viermaster "Passat" lassen sich in Travemünde auch Containerschiffe, Kreuzfahrer und Fähren beim Ein- und Auslaufen beobachten. Mit dem Skandinavienkai in Travemünde verfügt Lübeck über einen der größten Fährhäfen Europas. Von hier aus legen Fähren nach Skandinavien und ins Baltikum ab.

Wer von Lübeck hört, der denkt unweigerlich auch an das Lübecker Marzipan. Die Mandelspezialität wurde bereits zu Zeiten der Hanse in Lübeck produziert. Heute genießt die Süßware, die als originales Lübecker Marzipan übrigens auch in Lübeck produziert werden muss, weltweit einen guten Ruf. Das liegt am besonderen Geschmack des Lübecker Marzipans. Der Geschmack entsteht vor allem durch die ganz besondere Rezeptur, die bis heute geheim gehalten wird. Der genaue Ursprung des Namens Marzipans ist übrigens nicht geklärt. Sicher ist nur, dass das Wort im 16. Jahrhundert aus dem italienischen "marzapane" entlehnt wurde

Eine weitere Spezialität Lübecks ist der Rotspon. Dieser Wein wird zusammen mit kleinen Marzipanhäppchen bei offiziellen Empfängen der Hansestadt Lübeck im Rathaus gereicht. Dabei handelt es sich um Bordeaux-Wein, der in Lübeck durch weiteres Reifen "veredelt" wird. Der Rotspon blickt auf eine lange Geschichte zurück und hat seinen Ursprung in den Anfängen der Lübecker Hanse, als vermehrt auch Rotweinhandel betrieben wurde.